Ich, Odie hatte einen Schutzengel – Ein Giftköder und weiterer Tierarztbesuch

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Wie jeder wohl weiß kann ein junger Hund schlecht an schmackhaften Dingen vorübergehen die so herumliegen. In meinem Fall war es so, dass in der Gegend in der wir wohnten Giftköder ausgelegt wurden und bereits einige Hunde daran gestorben sind. Eines Nachmittags gingen Frauchen und ich die übliche Runde spazieren, als ich den Leckeren Duft von Schinken in die Nase geweht bekam. Ich folgte der Spur und fand auch gleich mein Ziel. Schinken so weit das Auge reichte. Ich fing sofort an zu fressen, denn wie alle wohl wissen sind Golden Retriever richtige Staubsauger, wenn es um essbares geht. Als mein Frauchen endlich bei mir war, versuchte sie noch möglichst viel aus meinem Maul zu entfernen, aber es war schon zu spät. Sofort wurde der Gassigang beendet und wir drehten um. Schnurstracks nach Hause. Frauchen rief bereits über Handy beim Tierarzt an und dann gleich bei Herrchen. Der wartete dann schon mit dem Auto an der nächsten Strasse. Umgehend fuhren wir zum Tierarzt, der uns erklärte, dass die einzige Möglichkeit ist, dass mir eine Spritze verabreicht wird, die Erbrechen auslöst. Gesagt getan. Jetzt brachte er uns Zeitungen und Tücher. Wir sahen Ihn alle Fragend an. Was sollten wir damit machen? Der Hund würde sich überall übergeben und damit es nicht so eine Sauerei wird, sollten wir schon mal überall Zeitungen auslegen. Wie witzig dachten wir wohl alle 3 (Herrchen, Frauchen und auch ich). Seit ich 16 Wochen alt bin habe ich permanent Probleme mit meinen Allergien und dem Essen gehabt. Ich habe mich bei jeder Autofahrt übergeben und sogar auf den Schoß von OPA auf dem Weg zur Hochzeit von Frauchen und Herrchen in meiner Ersten Woche in meinem neuen Zuhause. Ich hatte bereits vor Monaten gelernt mich zu melden, wenn ich mich übergeben musste und mir wurde sofort ein Eimer hingehalten in den ich freiwillig meinen Kopf steckte, bis alles draußen war. Dies erzählte Frauchen nun freudig dem Tierarzt. Dieser sah sie an als ob Sie nicht alle Tassen im Schrank hätte. Er meinte nur, ja wenn Sie glauben, dass er da seinen Kopf reinsteckt dann bringe ich ihnen einen Eimer. Aber glauben Sie mir, sie sollten die Zeitungen trotzdem auslegen. Nachdem uns der Eimer gebracht worden ist, verließ er den Behandlungsraum um mich in Ruhe mit meiner Übelkeit fertig zu werden und zu erbrechen. Als er nach einer halben Stunde wiederkam, hatte ich bereits ein gutes Duzend mal in den Eimer gebrochen und es ging nichts daneben. Der Tierarzt war schwer beeindruckt. Normalerweise wenden sich Hunde immer ab, wenn es ihnen so schlecht geht meinte er nur. Das wäre das erste Mal, dass er so etwas gesehen hatte. Wir bekamen jetzt noch ein paar Medikamente, die noch evtl. Reste des Giftes neutralisieren und durften wieder nach Hause. Noch Stunden später versuchte ich mich zu übergeben, da mir immer noch übel war. Seit diesem Tag habe ich nichts mehr vom Boden gefressen. Ich wollte nie wieder diese Spritze bekommen. Aber mein Frauchen hatte Angst, dass es doch noch passieren könnte, dass ich einen Giftköder erwische. Oder einer meiner Hundekumpels. So entschied sie sich mit Maschas Frauchen, Flugblätter zu drucken und in jeden Briefkasten zu werden. Auch Herrchen half mit und baute ein riesiges Plakat, dass wir an unseren Anhänger stellten, so dass jeder der daran vorbeikam es lesen konnte. Dort stand drauf, dass Giftköder ausgelegt werden und jeder Hundebesitzer darauf achten sollte, dass sein Hund nichts vom Boden fressen sollte, falls aber doch, dann umgehend zum Tierarzt fahren sollte um Gegenmaßnahmen einzuleiten. Dies machte einen großen Wirbel. Das Frankenfersehen kam und machte einen Bericht darüber. Es lud Mascha und sein Frauchen ein, die Szene von mir, Odie nachzustellen. Dies kam dann in den Nachrichten dran. Dieser Sender ist nur ein Lokalsender, so dass wahrscheinlich nicht viele diese Sendung gesehen hatten. Aber die Flugblätter und das Schild taten ihre Wirkung. Nach nur 2 Tagen stand die Polizei bei uns vor der Türe, da ein Anwohner sich von diesem Schild und den Flugblättern belästigt fühlte und Anzeige erstattet hatte. Bis dahin wusste Frauchen gar nicht, dass man für so etwas belangt werden konnte. Nach langem Hin- und Her lies sich der Polizist davon überzeugen, dass hier nicht mit Vorsatz gehandelt worden war und auch niemand persönlich, weder mit den Flugblättern noch mit dem Schild angekreidet worden war. Weder ein Name noch ein Hinweis auf den Täter waren auf dem Schild. Keine Beleidigungen und keine Schuldzuweisungen. Es war nur ein Warnschild bzw. Hinweisschild. Die Polizei wollte nochmals mit dem Anwohner sprechen, der die Anzeige gestellt hatte, ob er sie zurückziehen würde, wenn das Schild sofort entfernt werden würde und keine weiteren Flugblätter mehr verteilt würden. Dieser akzeptierte dies und das Schild wurde sofort abgenommen und die noch vorhandenen Flugblätter weggeworfen. Die Anzeige wurde zurückgezogen. Leider werden Hunde immer wieder nur als Sache angesehen, dabei bin ich doch etwas ganz besonderes und mein Frauchen wollte nur etwas gutes Tun und andere Frauchen und Herrchen davor bewahren ihre liebsten Fellnasen zu verlieren. Ich bin froh, dass mein Frauchen so gut zu mir ist. Zwar glaube ich auch, dass Sie nicht alle Tassen im Schrank hat, aber durch Ihre Aktion wurden wenigstens keine weiteren Giftköder ausgelegt und so hatte die Sache am Ende doch ein Happy-End für mich und die anderen Vierbeiner. An alle Schwanzwedler da draussen, lasst die Leckerchen, die nicht von euren Herrchen und Frauchen sind bitte liegen, nicht jeder möchte euch was gutes Tun. Auf Bald euer Odie.

7 Gedanken zu “Ich, Odie hatte einen Schutzengel – Ein Giftköder und weiterer Tierarztbesuch

  1. Lieber Odie, es ist schon erstaunlich wie man den Zustand einer Gesellschaft an der Art und Weise ablesen kann wie sie mit Tieren und den Schwächsten umgehen.
    Aber sei unbesorgt, wir arbeiten schon seit geraumer Zeit an der Weltherrschaft und irgendwann wird es anders mit der Gesellschaft.
    Vielleicht werden dann auch verknitterte Menschen einsehen dass ein Warnschild was den Zweck hat Tiere vor Schaden zu bewahren kein Grund für eine Anzeige sein kann…

    irgendwann, wir arbeiten daran!

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    1. Ja seit März 2014. Der Blog mit dem Gift Köder ist von der Zeit als wir noch in Tennenlohe gewohnt haben. Das war 2004. Wir schreiben über alle Erlebnisse seit ich 2003 geboren worden bin. Mal was aktuelles. Mal was aus meiner Vergangenheit. Etwas durcheinander. 😉 GLG Odie

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      1. Nein du darfst fragen. Herrchen war vor langer langer Zeit Soldat bei der US Army. Danach hat er als Angestellter als Panzermechaniker weitergearbeitet. Dann in 2013 wurden ALLE Panzer fertig gemacht und verschifft. Es befinden sich keine Panzer mehr in Deutschland. Er hat versucht einen neuen Job zu bekommen aber da er keine Ahnung z. B. von deutschen LKW’s hat wegen der vielen Elektronik, die Amerikanische Militärfahrzeuge nicht haben, wurde daraus nichts. Er war fast ein Jahr Arbeitslos, dann ergab sich ein Jobangebot bei der Amerikanischen Bahn AMTRAK. Das ist ein Job mit Krankenversicherung und Rente. So ähnlich wie bei uns ein Beamtenjob. Dort repariert er die Züge seit März 2014. Eigentlich sollten wir so schnell wie möglich nachkommen, aber dann wurde ich im Sommer 2014 sehr krank. Die Tierarzt-Rechnung damals waren fast 10.000 Euro und somit war ein großer Teil des angesparten Umzugsgeldes weg. Nun hat Herrchen einen Kredit für den Umzug aufgenommen und die Umzugsfirma hat uns 6.000 Euro mehr abgezockt. Somit ist das Geld für den Flug von mir und den anderen Vierbeinern und von Frauchen weg.
        Bei uns läuft nie etwas nach Plan. War schon immer so…. :-(((
        LG Odie

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